Auch der heutige wolkenlose Frühherbstmorgen (21.09.2020) glänzte wieder mit interessanten Temperaturkontrasten zwischen Tallagen und wind-exponierten Berg-/Hügellagen. Zum Sonnenaufgang lagen die Temperaturdifferenzen innerhalb unseres Wettermessnetzes Ostbayern bei knapp 15 Kelvin, was in den letzten Tagen mittlerweile bereits zur Gewohnheit geworden ist. Während im Tal in Haidmühle-Schnellenzipf (812 m) nachts bis zu -2,1 °C verzeichnet werden konnten, lag die Temperatur am Dreisesselberg auf 1309 m Höhe zur gleichen Zeit im Morgengrauen bei knapp +13 °C ! An unserer neuen Wetterstation in Schnellenzipf gab es heute den 4. Frosttag in Folge mit einer Tiefsttemperatur von unter -2 °C, was für Ende September durchaus beachtlich ist und das raue Klima der Bayerwaldtäler aufzeigt.
Auch im Vorderen Bayerwald waren es letzte Nacht und heute Morgen wieder beachtliche Temperaturunterschiede. Während in Achslach (597 m) in der Talsenke eine Tiefsttemperatur von +2,8 °C (mit Bodenfrost!) registriert wurde, sank die Temperatur am Berghang in St. Englmar-Hinterwies (918 m) nur auf minimal +11,9 °C ab.
An der Wetterstation Eggerszell kühlte es am exponierten Höhenrücken auf minimal +9,9 °C ab. Dagegen gab es in der Nachbargemeinde Wiesenfelden im Ortsteil Haunsbach in der dortigen Talsenke Bodenfrost mit einer Tiefsttemperatur in 2 Meter Höhe letzte Nacht bis +1,0 °C.
Am aller kältesten war es einmal mehr in den Hochtälern entlang des Böhmerwaldhauptkammes knapp östlich von Rachel-Lusen-Finsterau. Dort gab es zum 4. Mal in Folge deutlichen Luftfrost zwischen -3 und -5 °C. Punktuell gab es auch letzte Nacht wieder mäßigen Luftfrost wie etwa im Seefilz (nördlich des Lusen) mit bis zu minimal -5,5 °C. In Fürstenhut bei Finsterau (980 m ü. NN) gab es heute den bereits 162. Frosttag und den 211. Tag mit Frost in Bodennähe im laufendem Jahr 2020.
In einigen Hochtälern bildeten sich im Verlauf der zweiten Nachthälfte dichte Nebelbänke, welche dort (wie etwa an unserer Station in Schnellenzipf) tiefere Werte verhinderten. Der Nebel sorgte jedoch in den Morgenstunden bei Sonnenaufgang vorübergehend für eine tolle Reif- und Raureiflandschaft. Die höher gelegenen Bayerwaldtäler waren auch letzte Nacht wieder die kältesten Stellen in ganz Deutschland. Selbst in den hoch gelegenen Alpentälern (selbst in Dolinen!) war es wieder von weitem nicht so kalt wie im Bayer-/Böhmerwald.
An exponierten Hügel-/Berglagen oberhalb der Inversion gab es hingegen deutlich höhere Tiefstwerte zwischen +8 und +12 °C.
Nachfolgend ein paar ausgewählte Tiefstwerte von letzter Nacht (21.09.2020) aus dem Bayer-/Böhmerwald und Ostbayern:
Außergefild-Perla: -5,5 °C (Tal)
Weitfäller Filz: -4,7 °C (Tal)
Fürstenhut: -4,0 °C (Bodentemperatur 5 cm Min. -8,9 °C)
Scheurek: -3,4 °C (Bodentemperatur 5 cm Min. -7,1 °C)
Innergefild: -3,2 °C (Tal)
Haidmühle-Schnellenzipf: -2,1 °C (Tal)
Wiesenfelden-Haunsbach: 1,0 °C (Tal)
Achslach: 2,8 °C (Tal)
Schorndorf-Knöbling: 4,1 °C (DWD)
Zwiesel: 4,3 °C (DWD)
Grainet-Rehberg: 5,7 °C (DWD)
Straubing: 6,6 °C (DWD)
Dreisesselberg: 9,7 °C (Bergstation)
Gr. Arber: 9,8 °C (Bergstation DWD)
Eggerszell: 9,9 °C (Kuppen-/Höhenrückenlage)
Bischofsmais-Oberbreitenau: 10,1 °C (Kammlage/Berglage)
St. Englmar-Hinterwies: 11,9 °C (Berg-/Hanglage)
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