Guten Morgen liebe Besucher,
die letzte Nacht (auf den 19.09.2020) verlief wieder sehr spannend bei uns in Ostbayern und insbesondere im Bayerischen Wald! Während es auf den Berglagen (wie etwa an unserer Station am Dreisesselberg auf 1309 m Höhe) im Verlauf der Nacht sogar stetig milder wurde, kühlte es in windstillen Tälern bis Sonnenaufgang konstant markant ab. So konnten in den heutigen Morgenstunden zwischen 05:00 und 07:00 Uhr wieder markante Temperaturunterschiede zwischen Tälern und Berglagen im Bayerwald verzeichnet werden. Während um 07:00 Uhr morgens an unserer Talstation in Schnellenzipf bei totaler Windstille eine Lufttemperatur in 2 m Höhe von -3,7 °C herrschte, lag zum gleichen Zeitpunkt die Temperatur bei stark-böigem Ostwind am Dreisesselberg (1309 m Höhe) bei milden +13,5 °C ! Es gab somit einen Temperaturkontrast binnen weniger Kilometer zwischen Tal und Berg von satten 17,2 Grad !!
Auch im Vorderen Bayerwald gab es heute Morgen große Temperaturunterschiede zwischen Tälern und Berglagen. An unserer Wetterstation in Achslach (597 m) gab es mit einer Tiefsttemperatur von -1,0 °C die erste Frostnacht in diesem Herbst. Dagegen lagen die Werte nur 2 km östlicher am Kammbereich des Vorderen Bayerwaldes zwischen Geißkopf-Hirschenstein-Pröller (1000-1100 m ü. NN) bei +12 °C und damit war es auf den Bergen heute Morgen um satte 13 °C milder als unten im Tal.
Schnellenzipf und Achslach waren kälteste Station in Deutschland
Unsere Stationen in Schnellenzipf und Achslach (beides Kältelöcher!) waren letzte Nacht mit jeweils deutlichen Minustemperaturen die beiden kältesten Stationen deutschlandweit. Die Streusiedlung Schnellenzipf im Kreis Freyung-Grafenau (812 m) war der kälteste bewohnte Ort in ganz Deutschland. Selbst am Funtensee (Doline auf über 1600 m Höhe in den Berchtesgadener Alpen) war von weitem nicht so kalt wie unsere beiden Stationen. Bekannte andere Kältelöcher anderer Mittelgebirge wie etwa Bernau im Schwarzwald, Sonnenbühl in der Schwäbischen Alb oder Kühnhaide im Erzgebirge blieben letzte Nacht frostfrei. Die Bayerwaldtäler stellten somit mal wieder den Kältepool in Deutschland dar!
Bodenfrost selbst in den tiefsten Tallagen des Vorderen Bayerwaldes
Selbst in den tiefsten Tälern des Vorderen Bayerwaldes wie etwa im Kinsachtal zwischen Stallwang, Rattiszell und Wolferszell gab es letzte Nacht stellenweise leichten Bodenfrost. In höheren Tälern war es rasch kälter! Die absolut tiefste Temperatur in der vergangenen Nacht gab es im Seefilz im Böhmerwald (ca. auf 1050 m Höhe in einem Hochtal) mit einer Tiefsttemperatur von -6,8 °C und einer Bodentemperatur von knapp unter -10 °C !
An der Wetterstation Eggerszell am exponierten windanfälligen Höhenrücken gab es eine Tiefsttemperatur von +8,7 °C.
Hier noch ein paar ausgewählte Tiefstwerte von letzter Nacht aus dem Bayer-/Böhmerwald und Ostbayern:
Außergefild-Perla: -6,8 °C (Tallage)
Finsterau-Scheurek: -4,6 °C (Tallage)
Haidmühle-Schnellenzipf: -3,7 °C (Tallage)
Wiesenfelden-Haunsbach: -1,4 °C (Tallage)
Achslach: -1,0 °C (Tallage)
Schorndorf-Knöbling: 1,2 °C (Deutscher Wetterdienst)
Zwiesel: 1,7 °C (Deutscher Wetterdienst)
Straubing: 2,9 °C (Deutscher Wetterdienst)
Plöckenstein: 6,4 °C (Bergstation)
Dreisesselberg: 6,7 °C (Bergstation)
Eggerszell: 7,4 °C (Höhenrücken-/Kuppenlage)
Seewand: 8,3 °C (Bergstation)
Mittagsberg: 8,4 °C (Bergstation)
Sankt Englmar-Hinterwies: 8,4 °C (Hang-/Berglage)
Oberbreitenau: 10,3 °C (Berglage)
*** Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie in diesem Sinne ein sonniges und schönes Wochenende! Ihr Wetterstations- und Wettermessnetzbetreiber Martin Bohmann ***
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