31. März 2023
31.03.2023 - Gleich zwei unwetterartige Gewitter heute in Eggerszell im Vorderen Bayerwald
27. März 2023
27.03.2023 - Spätwinter-Comeback heute im Bayerwald
Gr. Arber: 62 cm
Plattenhausenriegel: 54 cm
Chamer Hütte: 50 cm
Plöckenstein: 33 cm
Hochficht: 32 cm
Dreisessel: 30 cm
Seewand: 10 cm
St. Englmar/Predigtstuhl: 8 cm
St. Englmar-Hinterwies: 8 cm
Boubin: 7 cm
Oberbreitenau: 5 cm
Wiesenfelden-Haunsbach: 4 cm
St. Englmar-Rettenbach: 4 cm
Weitfäller Filz: 2 cm
Ahornsäge: 2 cm
Buchwald: 2 cm
Achslach: 2 cm
Eggerszell: 1 cm
Brennberg: 1 cm
17. März 2023
Der Februar 2023 war deutlich zu mild und zu nass (Wetterrückblick Februar 2023)
Februar 2023 - Deutlich zu mild und zu nass
Rückblick der Wetterstation Eggerszell (490 m ü. NN)
Unwetterartige Schneefälle zu Monatsbeginn
Der diesjährige Februar startete winterlich mit sehr ergiebigen Schneefällen. Der 02.02.2023 ging als der bisher spektakulärste Wintertag seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 2007 ins Datenarchiv der Wetterstation Eggerszell ein. Bereits kurz nach Mitternacht setzten am 02. Februar 2023 aus Nordwesten länger anhaltende, gewittrige Schneefälle ein. Bis zu den Morgenstunden konnten in Eggerszell gleich drei Wintergewitter mit einer Vielzahl an lauten Donnerschlägen und schneesturmartigen Verhältnissen verzeichnet werden. Mehrere Erdblitze schlugen dabei an den Windrädern bei Wiesenfelden ein. Tagsüber hielt anschließend der teils sehr starke und ergiebige Dauerschneefall verbreitet in Ostbayern weiter an. Da es in Eggerszell zeitweise bei Werten um bzw. knapp über dem Gefrierpunkt schneite, handelte es sich um sehr nassen und schweren Pappschnee, sodass es zu unwetterartigem Schneebruch in den Wäldern kam. Die Feuerwehren im nördlichen Landkreis Straubing-Bogen waren bis zum darauffolgenden Tag fast pausenlos damit beschäftigt die Straßen von herabfallenden Ästen und umgestürzten Bäumen zu befreien. Es gab gerade in tiefen/mittleren Lagen unterhalb ca. 750 m Höhe den schwersten Schneebruch seit über 25 Jahren. In Eggerszell konnten am Messfeld der Wetterstation auf 490 Meter Höhe am 02.02.2023 innerhalb 24 Stunden 35 Zentimeter sehr schwerer Neuschnee gemessen werden, was über 40 Millimeter Niederschlag ausmachte. Lediglich wenige Höhenmeter weiter oben gab es beispielsweise am nur einen Kilometer entfernten Pilgramsberg (620 Meter) binnen 24 Stunden rund 60 Zentimeter Neuschnee. Noch extremer fielen die Neuschneemengen am besagten Tag in und rund um St. Englmar aus. Am Kammbereich des Vorderen Bayerwaldes fielen nämlich innerhalb nur eines Tages 80 bis 90 Zentimeter Neuschnee, was teilweise sogar zu neuen Rekorden bezüglich der höchsten je gemessenen Neuschneemengen innerhalb 24 Stunden führte. Die maximalen Schneehöhen erreichten in den Morgenstunden des 03.02.2023 beispielsweise 90 Zentimeter in St. Englmar-Hinterwies und rund 100 Zentimeter auf den obersten Gipfellagen zwischen Pröller und Hirschenstein. Grund für die extremen Neuschneefälle war eine scharfe Luftmassengrenze, welche diagonal über Deutschland lag und von Nordrhein-Westfalen bis hinunter ins südöstliche Bayern verlief. Diese Luftmassengrenze trennte feucht-kalte Luft auf der Nordostseite von feucht-milder Luft über der Südwesthälfte Deutschlands. Unsere Region in Ostbayern lag dabei exakt an der Luftmassengrenze wo die ergiebigsten Niederschläge deutschlandweit auftraten. Zudem stauten sich am Bayerwald die Wolken, was zu noch höheren Niederschlagsmengen führte. Alleine bis zum 03.02.2023 konnte die Wetterstation Eggerszell satte 72,6 Millimeter Niederschlag registrieren, was den feuchtesten Februarbeginn seit Aufzeichnungsbeginn 2007 bedeutete. Die langjährige Februarniederschlagsmenge wurde damit bereits in den ersten drei Tagen über 15 Millimeter überschritten. Mit einer Tagesniederschlagsmenge von 42,8 Millimeter konnte am 02.02.2023 der nasseste Februartag seit Messbeginn registriert werden.
Ruhiges und
trockenes Hochdruckwetter vom 04. bis 17.02.2023
Ab dem 04.02.2023 beruhigte sich das Wetter erheblich, denn es stellte sich nachhaltig eine trockene Hochdruckwetterlage ein. Vom 04. bis 17.02.2023 herrschte durchwegs winterlich-kaltes und trockenes Wetter mit nächtlichen Tiefstwerten bis minus 9 Grad Celsius und Höchsttemperaturen meist zwischen minus zwei und plus zwei Grad Celsius. Beinahe durchwegs lagen die Tagesmitteltemperaturen, während diesen kältesten Wetterabschnitts des Monats, deutlich im negativen Bereich zwischen minus einem und minus vier Grad Celsius. Die tiefste Temperatur des Monats wurde in den Morgenstunden des 08.02.2023 mit minus 8,6 Grad Celsius vermeldet. Jener Tag brachte mit minus 4,1 Grad Celsius auch den tiefsten Tagesdurchschnitt. Während es bis zum 10.02.2023 täglich reichlich Sonnenschein gab, sorgte ab dem 11.02.2023 beständiger zäher Nebel für sehr trübes Wetter. Am 14. und 15.02.2023 kam es aufgrund einer starken Inversionswetterlage zu massiven Wetter- und Temperaturkontrasten innerhalb des Landkreises Straubing-Bogen. Während in Lagen unterhalb ca. 700 m Höhe verbreitet trübes Nebelwetter mit Dauerfrost herrschte, gab es auf den Hochlagen über der Nebelsuppe jeweils Sonnenschein-satt von früh bis spät bei Temperaturen bis zu 9 Grad Celsius. Besonders markant ausgeprägt waren die Kontraste am 15.02.2023, als die Höchsttemperatur in Eggerszell bei dichtem Dauernebel nur auf minus 1,6 Grad Celsius anstieg. Dagegen konnten auf den umliegenden Kammlagen in St. Englmar auf Höhenlagen zwischen 800 und 1100 m bei strahlendem Sonnenschein knapp über 9 Grad Celsius gemessen werden. Es war somit am 15.02.2023 tagsüber in Eggerszell um durchwegs über 10 Grad Celsius kälter als auf den Kammlagen über 1000 m Höhe. Die Ortschaft Eggerszell war an jenem Tag für längere Zeit der kälteste bewohnte Ort (mit Messungen belegt) in Deutschland. Selbst auf der Zugspitze, Deutschlands höchstem Gipfel, war es an diesen Tagen zeitweise deutlich milder als in den ostbayerischen Dauernebelgebieten. Das ostbayerische Nebelmeer, welches sich entlang und im Umfeld der Donau erstreckte, fungierte zu Monatsmitte als gigantischer Kaltluftsee und machte die Straubinger Region in diesem Zeitraum regelrecht zum Gefrierschrank Deutschlands. Am 15.02.2023 war Straubing deutschlandweit die einzige Wetterstation im Wettermessnetz des Deutschen Wetterdienstes, welche mit minus 0,3 Grad Celsius Dauerfrost verzeichnete.
Unbeständiges und
sehr mildes Westwindwetter vom 18. bis 24.02.2023
Ab dem 18.02.2023 gelangten von Südwesten her sehr milde Luftmassen vom Atlantik nach Mitteleuropa, welche die Schneedecken bis in höhere Bayerwaldlagen hinauf allmählich abtauen ließen. Lediglich oberhalb rund 1000 Meter Höhe konnte sich der Schnee halten. Die Höchstwerte erreichten aufgrund der milden südwestlichen Höhenströmung vom 18. bis 24.02.2023 zwischen acht und 13 Grad Celsius und die Tagesmittelwerte reihten sich zwischen sieben und neun Grad Celsius ein. Während dieser mit Abstand mildesten Wetterphase im Monat gab es auch nachts keinerlei Luft- oder Bodenfrost zu verzeichnen. Den Monatshöchstwert sicherte sich der 22.02.2023 mit 13,2 Grad Celsius. Die höchste Tagesdurchschnittstemperatur brachte mit 9,3 Grad Celsius jedoch der 18.02.2023 zu Stande. Unter dem Einfluss von atlantischen Tiefausläufern kam es wiederholt zu teils kräftigen Regenfällen.
Übergang zu
Spätwinterwetter zum Monatsende
Das milde Westwindwetter brach ab dem 25.02.2023 zusammen und wurde anschließend von einer Nordostwetterlage abgelöst. Zwischen einem umfangreichen Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln und Tiefdruckgebieten über Nordosteuropa strömte vom 25.02.2023 bis Monatsende von Nordosten her kalte Luft polaren Ursprungs in unsere Region ein, welche den Spätwinter zurückbrachten. Am 25. und 26.02.2023 kam es zu einigen kräftigen Schneeschauern, sodass sich für den Rest des Monats nochmal eine bis zu acht Zentimeter dicke geschlossene Schneedecke in Eggerszell ausbilden konnte. Mit Tagesmittelwerten um minus zwei Grad Celsius und Höchstwerten nur um jeweils ein Grad Celsius verliefen die letzten vier Februartage im Vergleich zum langjährigen Mittel deutlich zu kalt. Sonnig und trocken-kalt klang der Monat schließlich am 28.02.2023 aus. Der Monatsletzte war mit einer Sonnenscheindauer von 9 Stunden und zwölf Minuten der sonnenscheinreichste.
Mit einer Gesamtniederschlagsmenge von 96,4 Millimeter liegt ein deutlich zu nasser Februar hinter uns. Die langjährige Februarniederschlagsmenge beträgt in Eggerszell nämlich lediglich 60 Millimeter. An 12 Tagen konnten dabei messbare Niederschläge registriert werden. Temperaturtechnisch schloss der Monat mit einer Durchschnittstemperatur von 1,5 Grad Celsius deutlich zu mild ab. Die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittel lag bei rund zwei Grad Celsius. In einem normalen Februar liegt die Mitteltemperatur in Eggerszell bei -0,5 Grad Celsius. Die mittlere Tiefsttemperatur belief sich auf minus 1,4 Grad Celsius und die durchschnittliche Maximaltemperatur betrug 4,5 Grad Celsius, was ebenfalls den markant zu milden Wintermonat aufzeigt. Es gab 17 Frosttage und an 3 Tagen konnte Dauerfrost vermeldet werden. Der Temperaturfühler knapp über dem Erdboden zeichnete an 19 Tagen Bodenfrost auf. An sechs Tagen stieg die Höchsttemperatur auf über 10 Grad Celsius an. Die stärkste Windböe wurde am Nachmittag des 03.02.2023 mit 64,4 Kilometer pro Stunde verzeichnet. Mit einer mittleren Windgeschwindigkeit von 8,1 Kilometer pro Stunde lagen wir genau im Bereich des langjährigen Windmittels. Das Soll bezüglich Sonnenscheindauer wurde mit 87 Sonnenstunden genau erfüllt.
Wetterstation Eggerszell / Vorderer Bayerischer Wald / Landkreis Straubing-Bogen / 490 m ü. NN