28. Mai 2024

Kräftige Gewitter mit unwetterartigen Regenfällen und heftigen Erdblitzen in der Nacht auf den 28.05.2024

In der ersten Nachthälfte auf den 28. Mai 2024 zogen von Süden her gebietsweise kräftige Gewitter durch Ostbayern. Der Hotspot an Gewittern fand dabei im Landkreis Straubing-Bogen statt. Eine unwetterartige Gewitterzelle zog vom Landkreis Dingolfing-Landau kommend, in den Straubinger Raum. Anschließend überquerten die Gewitterzellen das Donautal und durchquerten den nordwestlichen Bayerischen Wald. Von Eggerszell aus konnten die heranziehenden Gewitter mit fantastischer Blitzshow schön mit Blick nach Süd/Südost beobachtet werden. Es kam dabei zu zahlreichen intensiven und sehr grellen Erdblitzen. Die Stärke der Erdblitze hatte es in sich und war sehr beeindruckend. Kurz vor Mitternacht erreichten die Gewitterzellen mit Starkregen und kräftigen Windböen auch die Ortschaft Eggerszell. Innerhalb weniger Stunden fielen dabei in Eggerszell 34,8 mm Niederschlag. An unserer Wetterstation in Straubing-Zentrum (am Johannes Turmair Gymnasium) fielen innerhalb nur 3 Stunden über 50 Millimeter Niederschlag. In Wiesenfelden-Haunsbach gab es 45 mm Niederschlag innerhalb kurzer Zeit. Unsere Station in Brennberg im Landkreis Regensburg im Vorderen Bayerwald zeichnete sogar 64 mm Niederschlag binnen weniger Stunden auf. Am stärksten wüteten die Unwetter im Straubinger Osten und im Stadtteil Ittling mit 60 bis 90 mm Niederschlag innerhalb ca. 3 Stunden.

Dazu ein paar Blitzbilder aus Eggerszell, welche kurz vor Mitternacht am 27.05.2024 entstanden sind:

Blick von Eggerszell nach Süden auf das Blitzspektakel im Donautal bei Straubing:






Diese tolle Blitzshow bot sich in Eggerszell kurz vor Mitternacht am 27. Mai 2024:

8. April 2024

Rekord-Wärme für Anfang April vom 06. bis 08.04.2024

Die letzten drei Apriltage vom 06. bis 08.04.2024 verliefen in Ostbayern und generell weit verbreitet in Deutschland für die Jahreszeit Rekord-warm. Es gab verbreitet an sämtlichen Wetterstationen in Ostbayern (auch mit sehr langen Messreihen) neue Dekadenrekorde für die erste Aprildekade (01. bis 10.04.)

Oftmals wurden die bestehenden Dekadenrekorde sogar an drei Tagen in Folge teils erheblich geknackt. An der Wetterstation in Eggerszell (490 m) konnte in den vergangenen drei Tagen der bestehende Dekadenrekord vom 07.04.2011 von 22,7 °C jeweils teils deutlich überboten werden, was äußert beachtlich ist und deutlich zeigt mit was für einer außergewöhnlichen Warmluft wir es zur Zeit zu tun haben. Am gestrigen 08.04.2024 gab es in Eggerszell mit einer Tageshöchsttemperatur von 24,8 °C die höchste, seit Messbeginn 2007, verzeichnete Temperatur im Zeitraum zwischen dem 01. und 10. April. Gleichzeitig war es noch nie seit Messbeginn so frühzeitig im Jahr so warm wie heuer. Der alte Dekadenrekord wurde damit um über 2 °C übertroffen, was beim Wetter Welten sind! Ein meteorologischer Sommertag über 25 °C blieb jedoch in Eggerszell noch aus. Aufgrund der freien Anströmung aus Süd-/Südost und dem naheliegenden Donautal als "Inversionsspeicher" war es verhältnismäßig in Eggerszell gegenüber anderen Regionen in Süddeutschland sogar noch wenig warm. Im gesamten Messnetz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gab es keinen Standort auf unter 500-600 m Höhe wo es keinen meteorologischen Sommertag über 25 °C gegeben hat. In Haidmühle im Hinteren Bayerwald konnten gestern und vorgestern auf 800 m Höhe beispielsweise sogar jeweils bis 27 °C gemessen werden. In Büchlberg (462 m) im Unteren Bayerwald verzeichnete unsere dortige Station gestern Nachmittag bis zu 25,9 °C. In Prackenbach-Dumpf (Landkreis Regen) konnten auf knapp 500 m Höhe gestern bis zu 27,3 °C registriert werden.

Hier eine Übersicht der Tageshöchstwerte vom 08.04.2024 unserer Messstationen des Wettermessnetzes Ostbayern:
Prackenbach-Dumpf: 27,3 °C
Höllensteinsee: 26,9 °C
Haidmühle: 26,5 °C
Straubing-Zentrum: 26,4 °C
Achslach: 26,3 °C
Büchlberg: 25,9 °C
Bogenberg: 25,5 °C
Wiesenfelden-Brandmoos: 25,3 °C
Haidmühle-Schnellenzipf: 24,9 °C
Eggerszell: 24,8 °C
St. Englmar-Rettenbach: 24,7 °C
Riedlhütte: 24,7 °C
Wiesenfelden-Haunsbach: 24,6 °C
Brennberg: 24,3 °C
St. Englmar-Hinterwies: 23,0 °C
Finsterau: 22,7 °C
Dreisesselberg: 22,0 °C
Chamer Hütte/Kl. Arber: 19,8 °C (aktuelle Schneehöhe noch 25 cm an der Chamer Hütte)


Noch nie dagewesene Wärme im April am König des Bayerischen Waldes, dem Gr. Arber:
Der Großer Arber erzielte am gestrigen 08.04.2024 mit einer Höchsttemperatur von 21,4 °C sogar einen neuen Allzeit-Aprilrekord. Der bisherige Aprilrekord von 21,3 °C vom 28.04.2012 wurde am Gr. Arber gestern um 0,1 °C überboten. Messung dort seit 01.11.1982.


Webcam vom Nachmittag des 08.04.2024 aus Eggerszell mit Blick nach Süden. Der Saharastaub ist deutlich zu erkennen:


Dazu die aktuelle Wetterwebcam von der Chamer Hütte von unserer dortigen Wetterstation auf knapp 1300 m Höhe. Dort liegt aktuell weiterhin, trotz der rekordmäßigen Wärme, eine geschlossene Schneedecke um 25 cm:

31. März 2024

Historisch-warmer Märztag am 30.03.2024 in Ostbayern

Am Karsamstag, 30.03.2024 gab es, bei ganztags reichlich Sonnenschein und Saharastaub, einen historisch warmen Märztag in Ostbayern zu verzeichnen. An unserer Wetterstation in Eggerszell (490 m) konnte am 30.03.2024 mit einer Höchsttemperatur von 21,9 Grad Celsius ein neuer Märzrekord registriert werden. Der alte Rekord vom 31.03.2021 mit 21,2 Grad wurde damit um 0,7 K (Kelvin) überboten. Auch an sämtlichen umliegenden Wetterstationen des DWD (Deutscher Wetterdienst) mit sehr langen Messreihen gab es am 30.03.2024 einen neuen Märzrekord! An der amtlichen Wetterstation des DWD in Straubing, wo bereits seit über 70 Jahren ununterbrochen Wetterdaten erfasst werden, wurde mit 23,3 Grad der alte Rekord vom 31.03.2021 um 0,3 Grad übertroffen. In Regensburg (ebenfalls mit dauerhafter Wetterdatenaufzeichnung seit sogar fast 80 Jahren) konnte am 30.03.2024 mit 24,5 Grad ein neuer Allzeit-Märzrekord vermeldet werden. Der alte Märzrekord lag in Regenburg bei 24,0 Grad und wurde am 31.03.2021 aufgezeichnet. Hinter uns liegt somit ein historisch-warmer Märztag am 30.03.2024! Zusätzlich wird der März auch in Sachen Mitteltemperatur historisch mild bei uns in Ostbayern ausfallen. Nach dem Rekord-Februar folgt somit abrupt ein Rekord-März, was absolut bemerkenswert und denkwürdig zugleich ist. Der März toppte somit sämtliche Wärmerekorde bei uns in Ostbayern und das obwohl gerade eben erst ein unglaublich-milder Februar zu Ende ging...

Dazu ein aktuelles Webcambild aus Eggerszell vom Nachmittag des 30.03.2024. Der durch den Saharastaub eingetrübte Himmel ist markant zu erkennen:

14. März 2024

Der Februar 2024 war ein historisch milder und denkwürdiger Monat

Februar-Rückblick der Wetterstation Eggerszell (490 m ü. NN)

Der diesjährige Februar schloss mit einer Durchschnittstemperatur von 5,7 Grad Celsius rekord-mild ab. Seit Beginn der Wetterdatenaufzeichnung im Jahr 2007 gab es in Eggerszell den mit großem Abstand wärmsten Februar. Das Temperaturmittel vom bisherigen Rekord-Februar aus dem Jahr 2020 wurde heuer um sage und schreibe 2,2 Grad überschritten, was extrem ist. Der langjährige Februar-Temperaturdurchschnitt (der Jahre 1961-1990) wurde sogar um satte 6,5 Grad überboten. Eine derart hohe positive Temperaturabweichung gegenüber dem Klimamittel brachte generell noch kein Monat bisher zu Stande. Bisweilen war der Januar 2007 mit einer Temperaturabweichung von 5,3 Grad gegenüber dem Klimamittel der diesbezügliche Rekordhalter. Die langjährigen Mittelwerte im Februar betragen in Eggerszell minus 0,8 Grad (Jahre 1961-1990) und 0,6 Grad (Jahre 2007-2023). Zum Vergleich: Selbst den langjährigen März-Durchschnitt toppte der diesjährige Februar um rund zwei Grad. Der Februar war somit deutlich milder als ein gewöhnlicher März.

Vom ersten bis zum letzten Tag verlief der Monat durchgehend, auf weite Strecken sogar viel, zu mild. Es gab keinen einzigen Tag, welcher nur annähernd im Bereich des vieljährigen Mittels lag, was es seit Aufzeichnungsbeginn noch nie gab. Die zwei noch kühlsten Tage waren zum einen der 02.02.2024 mit einem Tagesmittel von 2,1 Grad und zum anderen der 24.02.2024 mit einem Durchschnittswert von 2,4 Grad. Ansonsten lagen die Tagesmittelwerte den gesamten Montag hinweg zwischen sehr milden vier und neun Grad Celsius. Der mildeste Tag des Monats konnte am 10.02.2024 mit einer Tagesdurchschnittstemperatur von sagenhaften 9,5 Grad registriert werden. Jener Tag brachte in Eggerszell mit 13,2 Grad auch den Monatshöchstwert der Temperatur hervor. Damit wurde der Dekadenrekord aus der ersten Februardekade (01. bis 10.02.) vom 10.02.2020 eingestellt. Für einen neuen Dekadenrekord oder gar Februarrekord reichte es nicht aus. Die bisher höchste gemessene Temperatur im Februar seit Messbeginn 2007 stammt nach wie vor vom 28.02.2019 und beträgt 15,4 Grad. Rein von den absoluten Maximalwerten betrachtet stellte dieser Monat somit keine neuen Bestmarken auf. Dafür war es jedoch konstant die gesamten vier Februarwochen hinweg viel zu mild. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Mittelwerte eines längeren Zeitraumes beim Wetter von wesentlich entscheidenderer Bedeutung sind als Spitzenwerte oder Wetterereignisse an einzelnen wenigen Tagen. Die tiefste Temperatur des Monats wurde am 02.02.2024 mit nur minus 0,3 Grad Celsius aufgezeichnet. Dies war der einzige Frosttag des gesamten Monats. Eine derart hohe Monatstiefsttemperatur gab es seit Aufzeichnungsbeginn 2007 im Februar bisher nicht ansatzweise. Selbst jeder einigermaßen normale April bringt eine tiefere Temperatur und mehr Frosttage zu Stande. Als kleiner Vergleich dient der 10. Mai 2017, als die Wetterstation Eggerszell eine Minimaltemperatur von minus 0,8 Grad registrieren konnte. Die 10-Grad-Marke wurde an sechs Tagen geknackt. Die mittlere Minimaltemperatur bewegte sich bei 3,4 Grad und die durchschnittliche Höchsttemperatur lag bei 8,5 Grad, was den vorfrühlingshaften Monat zusätzlich verdeutlicht. Was selbst heutzutage im Februar in Sachen Kälte eigentlich noch möglich wäre, zeigt ein kleiner Rückblick auf das Jahr 2018. Der Februar 2018 schloss in Eggerszell nämlich mit einer Mitteltemperatur von minus 2,5 Grad und 25 Tagen mit deutlich negativem Tagesmittel ab. Vom 26. bis 28.02.2018 lagen die Tagesmittelwerte bei jeweils unter minus 10 Grad. Der bisher kälteste Februar seit Aufzeichnungsbeginn vor 17 Jahren war jedoch jener aus dem Jahr 2012 mit einer Monatsdurchschnittstemperatur von minus 4,5 Grad. Es war somit im Februar 2012 im Durchschnitt um über 10 Grad kälter als im diesjährigen Februar.

Grund für den beachtlich milden Februar waren die beständig andauernden sehr milden Großwetterlagen über Mitteleuropa. Wir lagen nahezu durchwegs im Einflussbereich von milden Luftmassen aus Südeuropa und dem Atlantik. An wenigen Tagen erreichte uns sogar sehr milde Luft nordafrikanischem Ursprungs. Winterliche Kaltluft aus Nordeuropa oder gar aus dem Polargebiet blieb durchwegs in weiter Ferne. Der Winter konnte sich zu keinem Zeiptunkt auch nur ansatzweise durchsetzen. Selbst Winterintermezzos blieben bis in mittlere Höhenlagen (um 500 Meter) hinab komplett aus. In Eggerszell konnte den gesamten Monat hinweg keine einzige Schneeflocke gesichtet werden. Der Februar war somit an der Wetterstation in Eggerszell schneetechnisch in allen Belangen eine Nullnummer. Es konnte kein einziger Schneedeckentag geschweige denn ein Tag mit Schneefall verzeichnet werden, was bereits viel über diesen extrem unwinterlichen "Wintermonat" aussagt. Seit Aufzeichnungsbeginn 2007 konnte bisher nicht annähernd ein komplett schneeloser Februar vermeldet werden. Der Blick ins Schnee-Archiv der nahegelegenen Messstation des Deutschen Wetterdienstes in Wiesenfelden-Utzenzell verrät, dass es dort seit Messbeginn 1961 bisher noch nie einen komplett schneefreien Februar gegeben hat. Selbst im Wintersportzentrum Sankt Englmar auf gut 900 Meter Höhe gab es nur an mickirgen zwei Tagen einzelne wenige Schneeflocken zu beobachten. Die Wetterstation in St. Englmar-Hinterwies (918 Meter Höhe) konnte nur zwei Schneedeckentage mit maximal einem Zentimeter Schnee melden, was ein Armutszeugnis für einen Wintermonat darstellt. Wintersportfreunde kamen im Bayerischen Wald im Februar 2024 lediglich auf den obersten Kammlagen zwischen Arber und Dreisessel oberhalb etwa 1200 Metern Höhe gelegentlich auf Ihre Kosten. Während die Lagen bis rund 1100 Meter Höhe hinauf zeitweise komplett schneefrei waren, hielt sich dagegen auf den Gipfellagen ein paar hundert Höhenmeter weiter oben meterhoher, vollkommen verharschter Altschnee. An der Wetterstation Chamer Hütte (Wettermessnetz Ostbayern) am Bergsattel zwischen Kl. und Gr. Arber auf 1292 Meter Höhe betrug die Schneehöhe den gesamten Februar hinweg zwischen 115 und 135 Zentimeter.

Mit einer Gesamtniederschlagsmenge von 97,4 Millimeter, verteilt auf 17 Tage, verlief der Monat deutlich zu nass. Das langjährige Februar-Niederschlagsmittel wurde damit um rund 40 Millimeter überschritten. Sämtlicher Niederschlag fiel dabei in Form von Regen, was für einen Februar außergewöhnlich ist und einen neuen Rekord darstellt. Der nasseste Tag war der 22.02.2024 mit einer Regenmenge von 38,4 Millimeter. Der Monat präsentierte sich auf weite Strecken sehr unbeständig. Bis zum 23.02.2024 blieben nur vier Tage niederschlagsfrei. Eine deutliche und vor allem nachhaltige Beruhigung der Großwetterlage stellte sich erst ab dem 24.02.2024 ein. Die letzten sechs Tage des Monats verliefen schließlich alle samt ruhig und trocken.

Die stärkste Windböe zeichnete die Wetterstation Eggerszell am 23.02.2024 mit 62,8 Kilometer pro Stunde auf. In Bezug auf die mittlere Windgeschwindigkeit liegt mit 8,5 Kilometer pro Stunde ein normaler Februar zurück. Mit nur 53 Sonnenstunden war es viel zu trüb. Die Sonne zeigte sich, im Vergleich zum langjährigen Mittel, etwa 35 Stunden zu wenig.


Ostbayernweiter Rekord-Februar

Zieht man umliegende Wetterstationen mit sehr langen Messreihen heran, dann wird der beispiellose Februar noch um einiges deutlicher. An der amtlichen Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes in Straubing, wo bereits seit 1940 ununterbrochen Wetterdaten erfasst werden, wurde der bestehende Februarrekord von 5,0 Grad, in Bezug auf das Monatsmittel, aus dem Jahr 1966 pulverisiert. Der Rekord aus dem Jahr 1966 wurde in diesem Februar um heftige 1,5 Grad überschritten, was aus meteorologischer Sicht sprachlos macht. Der diesjährige Februar war somit in Straubing im Mittel nochmals 1,5 Grad wärmer als der bisherige Rekord-Februar im Jahr 1966, was äußert beachtlich ist. Das langjährige Februar-Temperaturmittel (der Jahre 1961-1990) wurde in Straubing um sage und schreibe 6,8 Grad überschritten. Dies stellt die höchste Abweichung dar, welche es überhaupt jemals in einem Monat an der Wetterstation Straubing seit Messbeginn vor über 80 Jahren gab. Normalerweise beträgt das Temperaturmittel im Februar in Straubing nur rund Null Grad. Diese Situation trifft sehr ähnlich auf sämtliche andere Wetterstationen in Ostbayern mit sehr langen Messreihen zu. Ostbayernweit verzeichneten einheitlich alle amtlichen Wetterstationen, mit langen Aufzeichnungsreihen von 50 bis 80 Jahren, den bisher mit Abstand wärmsten Februar.

 

Wissenswertes

Auch deutschlandweit betrachtet erlebten wir heuer den mit Abstand wärmsten Februar seit Beginn der Wetterdatenaufzeichnungen im Jahr 1881. Das Deutschlandmittel, berechnet aus allen Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes,  betrug 6,6 Grad. Der alte Rekord aus dem Jahr 1990 mit 5,7 Grad wurde damit in den Schatten gestellt. Zudem wurde erstmals in einem Monat überhaupt eine Abweichung vom Klimamittel 1961-1990 über sechs Grad erreicht. Der diesjährige Februar war somit in Deutschland der Wärmste den es jemals seit Aufzeichnungsbeginn vor 143 Jahren gab.

Martin Bohmann / Wetterstation Eggerszell / Wettermessnetz Ostbayern

25. Februar 2024

24.02.2024 - Herrliches Winterwetter auf den Hochlagen des Hinteren Bayerwaldes

Servus liebe Besucher,

am gestrigen 24.02.2024 herrschte auf den obersten Kammlagen des Bayerwaldes super Winterwetter mit blauen Himmel, Sonne und viel Schnee. Die Schneehöhen betragen oberhalb ca. 1200 m Höhe am Hinteren Bayerwaldkamm zwischen 90 und 180 cm. Am meisten Schnee liegt am Gr. Arber und am Gr. Rachel. An unseren Bergwetterstationen am Dreisessel liegen 135 cm Schnee und an der Chamer Hütte/Kl. Arber 117 cm.

Vorübergehend gab es dabei gestern auch in einigen höheren Tälern (oberhalb ca. 700-800 m Höhe) eine dünne Schneedecke zwischen 3 und 10 cm zu verzeichnen. An unseren Stationen lagen gestern in der Früh 5 cm in Finsterau/Scheureck, 5 cm in Haidmühle, 5 cm in Schnellenzipf, 4 cm in Oberbreitenau/Geißkopf, 3 cm in Riedlhütte und 1 cm in St. Englmar-Hinterwies.

In Eggerszell auf 490 m Höhe gab es bisher im gesamten Februar keine einzige Schneeflocke und somit keinen einzigen Schneedeckentag und eine Neuschneesumme von 0 cm, was beeindruckend und erschreckend zugleich ist. In den letzten mindestens 80 Jahren gab es so etwas bisher in einem Februar nicht. Der diesjährige Februar sprengt alle Dimensionen in Sachen Unwinterwetter und Milde. Bis Monatsende (29.02.2024) wird sich an dieser Situation bezüglich Schnee im Februar in Eggerszell und generell verbreitet in Ostbayern in Lagen unterhalb ca. 700 m Höhe auch nichts mehr ändern.

Nachfolgend einige winterliche Wetterwebcams vom gestrigen 24. Februar 2024 aus den Gipfellagen des Bayerischen Waldes:





Die Chamer Hütte am Bergsattel zwischen Gr. und Kl. Arber bei herrlichem Winterwetter am 24.02.2024:




Blick vom Dreisesselberg nach Süden am Morgen des 24.02.2024:

Blick vom Lusenschutzhaus nach Osten:


Panoramabild von der Chamer Hütte bei ca. 1,2 m Schnee und traumhaftem Winterwetter am 24.02.2024:

23. Februar 2024

Schneehöhen vom 23.02.2024 im Bayerischen Wald/Böhmerwald

Hallo liebe Besucher,

am heutigen Freitag, 23.02.2024 gab es zumindest auf den Hochlagen des Bayerwaldes oberhalb 700-1000 m Höhe etwas Neuschnee. Auf den obersten Kammlagen des Hinteren Bayerwaldes zwischen Arber und Dreisesselberg (1200-1450 m Höhe) liegen weiterhin verbreitet zwischen 90 und 180 cm Schnee. Die massiven Schneedecken auf den Kammlagen weisen dabei extrem hohen Wassergehalt auf und sind total vereist und deshalb auch sehr resistent gegen Tauwetterphasen.

Aktuelle Schneehöhen vom 23.02.2024 aus dem Bayerischen Wald/Böhmerwald:
Gr. Arber: 171 cm
Plattenhausenriegel: 152 cm
Dreisessel: 127 cm
Plöckenstein: 120 cm
Hochficht: 117 cm
Chamer Hütte: 115 cm
Moorkopf: 97 cm
Rachelwald: 95 cm
Mittagsberg: 75 cm
Lusental: 55 cm
Buchwald: 51 cm
Seewand: 45 cm
Almberg: 17 cm
Weitfäller Filz: 17 cm

Quellen: www.meteo-sumava.cz // www.pocasi-volary.cz


Dazu einige aktuelle winterliche Wetterwebcams aus dem Bayerischen Wald vom heutigen 23. Februar 2024:

     Blick vom Lusenschutzhaus (ca. 1340 m) nach Osten bei rund 1,4 m Schnee:


Blick vom Gr. Arber nach Osten:


Blick vom Gr. Arber nach Süden:


Chamer Hütte bei Schneefall und -2 °C am heutigen Nachmittag:


Blick von der Chamer Hütte nach Osten, im Hintergrund der Gr. Arber:

20. Februar 2024

Hallo liebe Besucher,

während in Lagen unterhalb ca. 800-900 m Höhe im Bayerischen Wald kaum bis überhaupt kein Schnee mehr liegt, herrscht zumindest auf den obersten Kammlagen über 1200 m Höhe weiterhin winterliches Wetter mit über einem Meter Schnee. An unseren beiden Bergwetterstationen am Dreisesselberg und an der Chamer Hütte/Kl. Arber gab es heute bei leichtem Frost einige Zentimeter Neuschnee. An der Chamer Hütte (1292 m) beträgt die Schneehöhe derzeit 120 cm. Am Dreisessel (1309 m) sind größtenteils zwischen 80 und 150 cm Schnee vorzufinden. Die massiven Schneedecken auf den Gipfellagen weisen enorm hohen Wassergehalt auf und sich größtenteils stark verharscht und vereist.

Ansonsten ist in Ostbayern weit und breit abseits der Bayerwaldgipfel seit Wochen nicht der Hauch von Winter zu sehen und zu erkennen, was absolut beeindruckend und erschreckend zu gleich ist. In Eggerszell (490 m) gab es mittlerweile seit dem 16.01.02024 keinen Schneefall und keinen Neuschnee mehr, was es seit Messbeginn 2007 bisher noch nicht ansatzweise so in dieser Form gegeben hat! Selbst in höheren Bayerwaldorten wie beispielsweise in St. Englmar (800 bis 900 m Höhe) gab es seit Mitte/Ende Januar keinen Neuschnee mehr, was alles über das absolute Unwinterwetter in den letzten gut 4 Wochen aussagt. Auch in den kommenden Tagen geht es weiterhin deutlich zu mild für die Jahreszeit weiter und ein nachhaltiger Wintereinbruch bis in tiefere Lagen ist weiterhin bis zum Ende der seriösen Mittelfrist (bis Anfang März) nicht abzusehen. Ganz im Gegenteil: Es geht durchwegs zu mild für die Jahreszeit weiter. Ein historisch-milder Februar scheint mittlerweile bei uns in Ostbayern und generell verbreitet im südlichen Deutschland als unausweichlich und als gesichert! Es könnte deutschlandweit betrachtet durchaus für einen neuen Rekordmonat in Sachen Milde reichen mit einer positiven Temperaturabweichung von über +6 K.

Schneehöhen und Webcams vom heutigen 20.02.24 aus dem Bayerischen Wald/Böhmerwald:

Gr. Arber: 176 cm

Plattenhausenriegel: 152 cm

Dreisesselberg: 130 cm

Chamer Hütte: 119 cm

Hochficht: 119 cm

Plöckenstein: 118 cm

Buchwald: 57 cm

Seewand: 48 cm

Weitfäller Filz: 23 cm


Dazu ein paar aktuelle Wetterwebcams aus den Gipfellagen des Bayerischen Waldes vom heutigen 20. Februar 2024:

Blick vom Gr. Arber nach Süden am heutigen Nachmittag bei winterlichem Wetter:


Starker Schneefall bei Frost und 120 cm Schnee heute an unserer Wetterstation an der Chamer Hütte/Kl. Arber (1292 m)

Blick von der Chamer Hütte nach Osten:


Blick vom Lusenschutzhaus am heutigen Nachmittag bei ca. 1,5 m Schnee:

Blick vom Gr. Arber nach Norden:

Blick vom Gr. Arber nach Osten:

20. Januar 2024

19.01.2024 - Winterwetter mit hart gefrorenem Altschnee und mäßigem Dauerfrost am Hauptkamm des Vorderen Bayerwaldes

Guten Morgen liebe Besucher,

derzeit herrscht trocken-kaltes Winterwetter, welches uns auch über das gesamte Wochenende hinweg noch begleiten wird. Erst ab Montag wird es milder und wieder deutlich unbeständiger mit aufziehenden Regenfällen. Ich nutzte den gestrigen Freitagnachmittag für eine Winterwanderung auf den Hochlagen des Vorderen Bayerwaldes zwischen Maibrunner Höhe - St. Englmar - Predigtstuhl - Knogl - Hirschenstein (820 bis 1095 m ü. NN).

Da die jüngste Tauwetterphase (am vergangenen Mittwoch und Donnerstag) an freien Hochlagen am intensivsten gewütet hat, sind die Schneehöhen im Vorderen Bayerwald rund um Eggerszell lokal sehr unterschiedlich. Zwischen ca. 600 und 950 m Höhe entscheidet nicht alleine die Höhenlage über die Schneelage, sondern einzig alleine wie geschützt der jeweilige Ort liegt. An freien windanfälligen Lagen sind die Schneedecken teils bis auf 950 m Höhe hinauf durchbrochen oder es liegen nur noch Schneeflecken/Reste. Dagegen befindet sich in windgeschützten Ortschaften auch auf 650 m Höhe noch eine 5 bis 10 cm dicke Altschneedecke. Am obersten Kammbereich des Vorderen Bayerwaldes liegen zwischen Pröller und Hirschenstein (1000-1100 m Höhe) derzeit zwischen 25 und 70 cm von der weißen Pracht, was alles samt auch dort oben alter, hart gefrorener Schnee ist.

In Eggerszell (490 m) hat sich die dünne Schneedecke in den letzten Tagen verabschiedet, es gibt nur noch wenige Schneereste. Die ersten Schneedecken beginnen in geschützter Lage oberhalb ca. 600 m Höhe. Auf der Ödwies (1030 m) liegen im Mittel 40 cm Schnee.

Dazu einige aktuelle winterliche Impressionen rund um St. Englmar vom gestrigen 19.01.2024, aufgenommen zwischen Maibrunner Höhe und Ödwies (820 bis 1030 m ü. NN). Bei Aufnahme der Bilder gab es mäßigen Frost um -7 °C.


So sieht es derzeit in den Gärten in St. Englmar (900 m ü. NN) aus:



In geschützten Bereichen liegen in den Gärten in St. Englmar noch 10 bis 30 cm hart gefrorener Altschnee:





Blick über die Ödwies am Hauptkamm des Vorderen Bayerwaldes am gestrigen 19.01.2024 bei tollem, eisigem Winterwetter. Die mittlere Schneehöhe beträgt dort momentan 40 cm:


Winterlandschaft am Hauptkamm des Vorderen Bayerwaldes am 19.01.2024:


Einer der sehr wenigen sonnigen Lichtblicke zwischen der hochnebelartigen Bewölkung:


Blick zur Waldklimastation Mitterfels auf 1030 m Höhe:


Winter am 19.01.2024 im Vorderen Bayerwald:





Nochmals der abschließende Blick über die Ödwies am Hauptkamm des Vorderen Bayerwaldes:


40-cm beträgt derzeit im Mittel die Schneehöhe am Hauptkamm des Vorderen Bayerwaldes, was auch die Schneemesslatte im Bereich der Ödwies schön zeigt:

16. Januar 2024

Erhöhte Unwettergefahr durch gefrierenden Regen am morgigen 17.01.2024 in Ostbayern!

Hallo liebe Besucher,

am morgigen Mittwoch, 17.01.2024 ist es ganztags dicht bewölkt und nass. Bereits vormittags setzen aus Südwesten länger anhaltende Niederschläge ein, welche uns bis zum Abend beschäftigen. Anfangs fällt vormittags und bis zu den Mittagsstunden teilweise noch Schnee oder Schneeregen. Spätestens ab den früheren Nachmittagsstunden gehen die anfänglichen Schneefälle bis in die Kammlagen des Bayerwaldes hinauf in Regen über. Da die Böden verbreitet noch stark gefroren sind und sich zudem bodenah in tieferen/mittleren Lagen die frostige Luft bis zum späten Nachmittag verbreitet noch lange Zeit zäh hält, muss mit starkem Glatteisregen gerechnet werden. Am schlimmsten wird der gefrierende Regen samt Blitzeis in den tieferen/mittleren Lagen, dort wo sich die bodennahe Kaltluftschicht nämlich am längsten zäh halten kann. Verbreitet besteht im Tagesverlauf in Ostbayern die Gefahr von unwetterartigem Glatteisregen mit extremer Glättegefahr. Gebietsweise bilden sich in der Landschaft und an der Infrastruktur dicke Eispanzer. Auf den Straßen muss mit extremer Glatteisgefahr gerechnet werden! Eine langsame Entspannung der Glatteislage erfolgt erst im Verlauf der späteren Abendstunden und in der kommenden Nacht auf Donnerstag, wenn sich von Südwesten her die mildere Luft Stück für Stück auch in tieferen Luftschichten durchsetzt. Am längsten frostig-kalt bleibt es an der Unteren Donau bei Passau, dort hält die extreme Eisregenlage mit hoher Unwettergefahr teilweise die gesamte Nacht hinweg an. Unnötige Fahrten mit dem Auto oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sollten heute generell best möglich vermieden werden.

Stand: 16.01.2024 / 20:40 Uhr / Martin Bohmann

1. Januar 2024

Wetterrückblick Jahr 2023 - Wetterstation Eggerszell

Hallo liebe Besucher,

nachfolgend ein kurzer Wetterrückblick von der Wetterstation Eggerszell auf das vergangene Jahr 2023.

Wetterrückblick Jahr 2023 - Wetterstation Eggerszell / 490 m ü. NN

Das Jahr 2023 verlief mit einer Mitteltemperatur von 10,1 °C im Vergleich zum langjährigem Mittel deutlich zu warm. Im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 1961-1990 betrug die Abweichung +2,6 °C. Seit Messbeginn im Jahr 2007 (und somit zwischen den Jahren 2007 und 2022) betrug die Abweichung immerhin +1,0 °C. Seit Messbeginn 2007 beträgt die mittlere Jahrestemperatur in Eggerszell bisher 9,1 °C. Die berechnete Jahresdurchschnittstemperatur in früheren Jahren (1961-1990) beträgt am Standort Eggerszell ca. 7,5 °C. Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 10,1 °C liegt (zusammen mit dem Jahr 2022, welches ebenfalls im Mittel mit 10,1 °C abschloss) das zweit-wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn zurück. Noch wärmer war bisher nur das Jahr 2018 mit einer Mitteltemperatur von 10,4 °C.

Die höchste Temperatur des Jahres wurde in Eggerszell am 15.07.2023 mit 34,1 °C gemessen. Die Jahrestiefsttemperatur wurde dagegen am 04.12.2023 mit -9,0 °C registriert. Die höchste Tagesdurchschnittstemperatur brachte der 11.07. und 15.07.2023 mit jeweils 25,4 °C. Die tiefste Tagesmitteltemperatur brachte der 04.12.2023 mit -7,1 °C.

Das Jahr 2023 brachte in Eggerszell 17 Dauerfrosttage, 76 Frosttage, 93 Bodenfrosttage und 132 Kalte Tage (Tmax unter 10 °C). Es gab 53 Sommertage über 25 °C und an 12 Tagen wurde sogar die 30-Grad-Marke geknackt. Bezüglich der Anzahl an Frost- und Eistagen lagen wir deutlich unter dem langjährigen Schnitt. Dafür gab es wesentlich mehr Sommertage und heiße Tage als im langjährigen Durchschnitt, was das deutlich zu warme Jahr klar unterstreicht.

Niederschlagstechnisch liegt mit einer Gesamtmenge von 1035,6 Millimeter ein zu nasses Jahr zurück. Die langjährige Jahresniederschlagsmenge, welche in Eggerszell rund 930 Millimeter beträgt, wurde um über 100 Millimeter überschritten. Das Jahr 2023 war das dritt-nasseste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 2007. Noch nasser war bisher nur das Jahr 2007 mit 1063,4 Millimeter und das Jahr 2016 mit 1107,4 Millimeter. Das Jahr 2023 war (seit Messbeginn 2007) das fünfte Jahr in welchem die 1000-Millimeter-Marke überschritten wurde.

Der niederschlagsreichste Tag des Jahres war der 02.02.2023 mit 42,8 Millimeter. Diese 43 Millimeter fielen übrigens komplett als Schnee.

Mit insgesamt 1757 Sonnenstunden lagen wir im Jahr 2023 sonnenscheintechnsich im Bereich des langjährigen Mittels.

Martin Bohmann / Wetterstation Eggerszell / 01.01.2024