der heutige letzte Märztag verlief in Eggerszell und generell im Vorderen Bayerwald zwischen Wiesenfelden und St. Englmar sehr spektakulär. Nachdem gegen Mittag der vormittägliche Dauerregen abklang, zogen nachmittags gleich zwei schwere Gewitter mit Hagel, Sturm und voller Wucht über Eggerszell hinweg. Die erste Unwetterzelle bildete sich knapp östlich von Regensburg über den ersten Höhenzügen des Vorderen Bayerwaldes und verstärkte sich anschließend mit Zugrichtung Ost typischerweise deutlich. Das Hagelgewitter zog dabei von West nach Ost im Kernbereich zwischen Wiesenfelden-Eggerszell-St. Englmar hinweg. Anschließend zog die sehr giftige Gewitterzelle mit weiterhin starker Intensität weiter nach Osten in Richtung Hinterer Bayerwald und durchquerte noch den Landkreis Regen zwischen Viechtach und Zwiesel und zog schließlich letzten Endes in den tschechischen Böhmerwald bei Modrava (deutsch: Mader) ab. In Eggerszell kam es während des ersten schweren Gewitters für mindestens 20 Minuten zu anhaltendem Hagel und stürmischen Böen. Aufgrund des starken Hagels bildete sich zwischen Wiesenfelden-Eggerszell-St. Englmar verbreitet eine dünne geschlossene Hageldecke aus. Die Hagelkörner hatten in diesem Bereich Korngrößen zwischen 1 und 2 cm. Bei Wiesenfelden und Pilgramsberg kam es zu Hagelkörnern teils knapp über 2 cm Durchmesser. Dazu gab es eine sehr hohe Blitzrate, was zu Dauergeblitze und Dauergrummel führte. Ebenso waren einzelne starke Erdblitze mit von der Partie. Ein intensiver Erdblitz schlug dabei nur 250 Meter Luftlinie südlich der Wetterstation Eggerszell ein, welchen ich während der Aufnahme des Videos beobachten konnte. Hier geht es zum Link, wo der Blitz genau einschlug: https://kachelmannwetter.com/de/blitze/straubing-bogen/20230331-1355z-202303311334437000017320.html
Nachdem diese erste Hagelzelle nach Osten abzog, kündigte sich nach nur kurzer Beruhigung von Westen/Südwesten her bereits das nächste kräftige Gewitter in Form einer Gewitterlinie/Gewitterfront mit dumpfen Donnergrollen und einer hohen Blitzrate an. Diese Gewitterfront durchquerte dieses Mal den gesamten Landkreis Straubing-Bogen und weite Teile des Bayerischen Waldes. In Eggerszell kam es dabei erneut zu Sturmböen bis 79 km/h und zu Hagel bis 1 cm Durchmesser. Der Durchzug des zweiten Gewitters dauerte in etwa 15 Minuten. Insgesamt brachten beide Gewitterzellen innerhalb kurzer Zeit in Eggerszell gute 20 mm Niederschlag. Aufgrund des vielen Hagels dürfte in Wirklichkeit jedoch noch deutlich mehr Niederschlag runter gekommen sein, denn die meisten Hagelkörner wurden mit hoher Wucht aus dem Regenmessertrichter geschleudert. In St. Englmar-Hinterwies zeichnete unsere dortige Wetterstation ähnlich hohe Niederschlagsmengen durch die Gewitterzellen auf. Insgesamt erreichten die Tagesniederschlagsmengen in Wiesenfelden-Brandmoos, Eggerszell und St. Englmar-Hinterwies zwischen 24 und 28 mm Tagesniederschlag. In Eggerszell summierte sich die Tagesniederschlagsmenge nach dem zweiten Gewitter auf satte 28,2 mm. Für einen Märztag handelte es sich um beeindruckend starke Gewitter, welche von der Intensität her jeweils mit ordentlichen Sommergewittern gleichzusetzen sind. Im Bereich des Pröller bei St. Englmar erhöhte sich die 24-Std. Niederschlagsmenge nach den Gewittern auf fast 50 mm.
Nachfolgend einige aktuelle Bilder vom heutigen Nachmittag, welche den Auf- und Abzug des ersten unwetterartigen Gewitters in Eggerszell zeigen. Zudem folgt am Ende noch ein Video, welches die Stimmungen während der Gewitterzellen zeigen soll:
Blick auf die aufziehende Gewitterzelle über den Vorderen Bayerwald von Eggerszell:
Mit dunkler Wolkenbasis kündigte sich das kräftige Hagelgewitter, welches zu diesem Zeitpunkt noch in der Entwicklungsphase war, aus Westen an:
Lang dauerte es nicht mehr und die ersten Hagelkörner prasselten zu Boden:
Der Hagel nahm dann rasch an Intensität zu:
Blick von Eggerszell nach Westen kurz nach Einsetzen des Hagels:
Innerhalb weniger Minuten wurden die Gärten aufgrund des Hagelschlags immer weißer:
Einzelne Hagelkörner erreichten einen Durchmesser von bis zu 2 cm, die meisten waren jedoch mit maximal 1 cm Durchmesser etwas kleiner. Im Bereich Wiesenfelden, Pilgramsberg und St. Englmar-Maibrunn gibt es jedoch Meldungen von teils über 2 cm großen Hagelkörnern:
Hagelschicht auf den Wiesen bei Eggerszell:
Und hier noch ein Foto vom Abzug der Gewitterzelle aus dem nördlichen Landkreis Straubing-Bogen. Auch die Rückseite des Gewitters machte einen imposanten Eindruck. Die Hagelfallstreifen waren noch lange Zeit zu sehen:
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