seit Samstag (21.03.2020) hat die Strömung auf Nordost gedreht, das heißt, dass kalte Festlandsluft polaren Ursprungs seitdem nach Mitteleuropa und in unsere Region nach Ostbayern einfließt. Grund an der kalten Wetterlage ist ein Hochdruckgebiet namens "Jürgen", welches mit Zentrum knapp nördlich von Polen liegt. Da sich bei einem Hochdruckgebiet die Luftmassen im Uhrzeigersinn drehen, konnte sich dadurch nun eine kalte nordöstliche Höhenströmung über Mitteleuropa einstellen. Die Luft kommt dabei tief aus dem Nordosten! Auf folgender Wetterkarte (vom 24.03.2020 / 05 Uhr) sieht man schön dieses Szenario:
Die Auswirkungen dieser Wetterlage sind seit Samstag deutlich zu kaltes Wetter für die Jahreszeit! Seit Sonntag ist zwar das Wetter unter dem Einfluss des Hochs "Jürgen" freundlich, aber dennoch besonders nachts sehr eisig! In Hochlagen des Bayerwaldes über 700-800 m Höhe merken wir die Höhenkaltluft auch tagsüber deutlich. An unserer Wetterstation in St. Englmar-Hinterwies (920 m NN) lagen die Höchstwerte in den vergangenen beiden Tagen trotz häufigen Sonnenschein nur bei jeweils um -2 °C ! Selbst in Eggerszell auf 490 m Höhe verharrten die Höchstwerte tagsüber trotz Sonnenschein seit Sonntag bei mickrigen +3 °C, was für die Jahreszeit viel zu kalt ist. In den Nächten haben wir es in den aktuellen Tagen mit verbreitet mäßigem, in Hochtälern sogar mit strengem Luftfrost zwischen jeweils -5 und -15 °C zu tun! An allen unserer 3 Wetterstationen (Eggerszell, Hinterwies und Oberbreitenau) wurde in der Nacht auf den 23.03.2020 die tiefsten Temperaturen der gesamten Wintersaison 2019/20 verzeichnet. In Eggerszell gab es in der Nacht auf den 23.03.2020 eine Tiefsttemperatur von -6,3 °C. Zum Vergleich: Die tiefste Temperatur des meteorologischen Winters 2019/20 (Dezember-Februar) lag in Eggerszell bei nur -5,9 °C am 29.12.2019.
Im gesamten meteorologischen Winter 2019/20 gab es kein einziges Mal richtige Kälte in der Höhe! Jetzt Ende März ist es das erste mal, dass wir überhaupt in dieser Wintersaison mal kältere Luft in der Höhe haben.
Nachfolgend einige Tiefstwerte in der Nacht zum 23.03.2020:
Außergefild-Perla: -22,0 °C
Innergefild: -19,5 °C
Wallern: -19,2 °C
Lusental/Pürstling: -19,2 °C
Buchers: -17 °C
Haidmühle: -17 °C
Ferchenhaid: -16 °C
Scheuereck: -16,1 °C
Schnellenzipf bei Bischofsreut: -15,0 °C
Achslach: -13,5 °C
Lusen: -13,1 °C
Plöckenstein: -12,9 °C
Großer Arber: -12,8 °C
Mittagsberg: -12,5 °C
Seewand: -12,3 °C
Oberbreitenau: -9,8 °C
St. Englmar-Hinterwies: -8,3 °C
Grainet-Rehberg: -7,7 °C
Schorndorf-Knöbling: -7,6 °C
Rohrmünz: -7,3 °C
Prackenbach-Neuhäusl: -6,9 °C
Zwiesel: -6,6 °C
Eggerszell: -6,3 °C
Straubing: -5,2 °C
Innergefild: -19,5 °C
Wallern: -19,2 °C
Lusental/Pürstling: -19,2 °C
Buchers: -17 °C
Haidmühle: -17 °C
Ferchenhaid: -16 °C
Scheuereck: -16,1 °C
Schnellenzipf bei Bischofsreut: -15,0 °C
Achslach: -13,5 °C
Lusen: -13,1 °C
Plöckenstein: -12,9 °C
Großer Arber: -12,8 °C
Mittagsberg: -12,5 °C
Seewand: -12,3 °C
Oberbreitenau: -9,8 °C
St. Englmar-Hinterwies: -8,3 °C
Grainet-Rehberg: -7,7 °C
Schorndorf-Knöbling: -7,6 °C
Rohrmünz: -7,3 °C
Prackenbach-Neuhäusl: -6,9 °C
Zwiesel: -6,6 °C
Eggerszell: -6,3 °C
Straubing: -5,2 °C
Am kältesten war es wie fast immer in den Hochtälern des Böhmerwaldes zwischen Großem Rachel und Dreisessel entlang der deutsch-tschechischen Grenze mit Tiefstwerten zwischen -18 und -22 °C. Aber auch in Haidmühle im Bayerwald reichte es für eine Tiefsttemperatur von -17 °C in der Nacht auf den 23.03.2020 ! In Hochtälern des Vorderen Bayerwaldes ging es bis auf -13,5 °C in Achslach in den Keller, was auch eine ganz schöne Hausnummer ist.
Sibirische Verhältnisse herrschen derzeit auf den Bergen des Bayerwaldes oberhalb 1100-1200 m Höhe im Hinteren Bayerwald zwischen Arber - Rachel - Dreisessel. Seit Sonntag liegen die Höchstwerte dort selbst tagsüber nur bei jeweils zwischen -7 und -10 °C. Am Großen Rachel und am Großen Arber wurden in den letzten beiden Tagen tasgüber maximal um -9 °C erreicht. Zudem weht dort oben starker bis stürmischer Nordostwind, was es wirklich zu sibirischen Verhältnissen macht! Obendrein liegen dort oben auf den Bergen aktuell immer noch zwischen 70 und 120 cm Schnee und die Bäume sind entlang der Gipfel weiß verreift.
Erst ab Donnerstag spürbar wärmer
Ab Übermorgen (26.03.2020) wird es dann spürbar wärmer, denn die Höhenkaltluft aus Nordosten bricht dann Stück für Stück zusammen und reißt schließlich komplett ab. Am Donnerstag erreichen wir bereits bis 12 °C in der Spitze, ab Freitag und zum Wochenende hin wird es noch milder mit Höchstwerten dann wieder sogar an die 15 °C. Auch die Nächte werden dann zum Ende dieser Woche wieder spürbar milder, auf Bodenfrost sollten wir uns aber dennoch bis Ende dieser Woche einstellen.
Zum Schluss noch ein paar aktuelle Eindrücke vom heutigen 24.03.2020 aus dem Hinteren Bayerischen Wald/Böhmerwald vom spätwinterlichem Wetter:
Blick auf das Lusental/Pürstling zum Lusen (1373 m) im Hintergrund am heutigen Dienstagmorgen. Die Tiefsttemperatur lag hier letzte Nacht nochmals bei -17 °C:
Blick zum 1453 m hohen Rachel (rechts im Hintergrund) von Osten her am heutigen Dienstagmorgen, 24.03.2020. Am Großen Rachel liegen immer noch weit über 1 Meter Schnee:
Und hier ist noch das Webcambild von heute Morgen (24.03.2020) vom Berg Lusen (1373 m) mit Blick nach Südosten/Osten zu sehen:
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