27. November 2020

27.11.2020 - Weiter anhaltender gefrierender Nebel mit massenweise Raureif rund um Eggerszell (kälteste Station in Deutschland!)

Auch am heutigen Freitag hat sich der sehr dichte Dauernebel in den tiefen und mittleren Lagen unterhalb ca. 700 m Höhe ganztags gehalten. Im Dauernebel erreichten die Höchstwerte heute in Ostbayern nur zwischen -1 und -3 °C, sodass sich aufgrund des dichten Nebels erneut sehr viel Raureif an den Bäumen und Sträuchern absetzen konnte. Rund um Eggerszell in Höhenlagen zwischen 450 und 750 m Höhe hat sich mittlerweile so viel Raureif abgesetzt, dass die Bäume zunehmend Probleme mit dem Gewicht des Raureifes bekommen. Mittlerweile brechen massenweise in den Wäldern Äste von den Bäumen, selbst größere Äste brechen aufgrund der Raureiflast ab. Besonders Buchen, Birken und Kiefern biegen sich stark unter der Raureiflast. Eine Vielzahl an Baumgipfeln sind bereits abgebrochen und selbst ganze Bäume sind teils schon unter der Raureiflast zusammengebrochen. In den Wäldern herrscht generell seit heute Morgen regelrecht gespenstige Stimmung, da immer wieder größere Äste und Baumgipfel abbrechen. Man kann nur hoffen, dass sich der dichte Dauernebel, welcher in Eggerszell nun seit rund 112 Stunden seit Montagfrüh durchwegs anhält, endlich auflöst und die Bäume von der Eislast befreit werden. Ansonsten droht der Duftbruch (Raureifschäden) rund um Eggerszell in den höher gelegenen Gemeindeteilen von Rattiszell und Wiesenfelden zu eskalieren. Hoffen wir das Beste für unsere Wälder und Natur, dass der dichte Dauernebel bald ein Ende findet!

Die Station Eggerszell war heute mit einer Höchsttemperatur im dichten Dauernebel von nur -1,9 °C mit Ausnahme der Zugspitze (2964 m) die kälteste Station deutschlandweit. Rund um Eggerszell war somit heute wieder der Gefrierschrank Deutschlands zu finden mit verbreitetem Dauerfrost im Dauernebel. Generell stellten die tiefen und mittleren Lagen Ostbayerns einmal mehr (mittlerweile zum 4. mal in Folge) die kälteste Ecke Deutschlands tagsüber dar, was absolut beeindruckend ist. Oberhalb des Nebels über 800 m Höhe gab es hingegen heute ganztags sehr viel Sonne und tief-blauen Himmel mit Höchstwerten bis +7 °C, im östlichen Bayerwald wurden lokal sogar nahe +10 °C erreicht, sodass es heute in Eggerszell tagsüber zeitweise um 10 °C kälter war als auf den umliegenden Bergkämmen zwischen Pröller und Hirschenstein (1000-1100 m Höhe).

In Eggerszell (490 m) gab es heute am 27.11.2020 den 2. Eistag in Folge und den 8. Frosttag in Folge. Zudem gab es den 3. Tag in Folge mit einem negativem Tagestemperaturmittel in Eggerszell. In den Tälern des Vorderen Bayerwaldes gab es heute wie etwa an unserer Station in Achslach (597 m) bereits den 19. Frosttag im November 2020. In Hochtälern des östlichen Bayerwaldes wie etwa in Haidmühle-Schnellenzipf gab es sogar schon 22 Frosttage im aktuellen Monat November 2020.

Nachfolgend ein paar aktuelle Bilder vom heutigen Freitag, 27.11.2020, welche rund um Eggerszell und Pilgramsberg in der Gemeinde Rattiszell auf einer Höhenlage zwischen 500 und 620 m Höhe aufgenommen wurden. Die Bilder zeigen die schöne Raureiflandschaft, welche für tolle frühwinterliche Stimmungen sorgen. Leider hat es mittlerweile so viel Raureif, dass es zu teils erheblichen Schäden in den Wäldern kommt, das ist leider die Kehrseite beim aktuell frühwinterlichem Wetter.


Die Raureiflandschaft sieht zwar wunderschön aus, aber dieser birgt auch Gefahren. Der sehr dichte Dauernebel hat in den letzten Tagen rund um Eggerszell in den Gemeindegebieten von Rattiszell und Wiesenfelden für so viel Raureif an den Bäumen gesorgt, dass es mittlerweile zu teils heftigen Raureifschäden kommt:


Die Birken biegen sich unter der enormen Last des Raureifes. An einigen Exemplaren sind bereits die Gipfel abgebrochen und da der Nebel weiter anhält drohen einige davon zusammenzubrechen:


An diesen beiden Birken ist bereits jeweils der Gipfel abgebrochen:


Die Birken sind mittlerweile total mit Raureif verklumpt:


Den ganzen Tag über brechen immer wieder schon größere Äste von den Bäumen ab. Auch ganze Bäume wurden teilweise schon durch die Raureifmassen umgedrückt. Diesen Ast habe ich Live abbrechen sehen, als ich gerade daran vorbeiging:


Raureifmassen herrschen derzeit rund um Eggerszell und Pilgramsberg vor:




Hier ist ein Bild aus Grün/Maibrunn (740 m ü. NN) bei St. Englmar zu sehen. Dort lag man heute exakt an der Nebelobergrenze, da sich der Nebel im Vergleich zu nachts etwas nach unten zurückgezogen hat, konnte man gebietsweise an der Nebelobergrenze herrliche Raureifstimmungen bei sonnigem Wetter beobachten, was zu tollen Kontrasten führte. Hier im Bild sieht man auch schön die Dauerfrostgrenze:


Weiter oben auf den Hochlagen des Bayerwaldes über 750-800 m Höhe befand man sich heute in einer total anderen Welt. Während unterhalb 700 m Höhe ganztags dichter Dauernebel und deutlicher Dauerfrost herrschte, gab es in Hochlagen von früh bis spät Sonne, tief-blauen Himmel und Maximalwerte bis +7 °C. Hier ist der Blick von Schuhchristleger (Maibrunner Höhe) nach Süden auf das Nebelmeer zu sehen:

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