Es folgt der Wetterrückblick für den Monat Novemer 2020 der Wetterstation Eggerszell:
Unter Einfluss eines mächtigen Tiefdruckkomplexes mit Zentrum nordwestlich der Brietischen Inseln gelangte in den ersten vier Tagen des Monats von Südwesten her sehr milde und feuchte Luft in unsere Region. Bei sehr unbeständigem, trübem und nassem Wetter erreichten die Höchstwerte vom 01. bis 04.11.2020 ungewöhnlich milde 9 bis 15 Grad Celsius. Außergewöhnlich mild war es am 02.11.2020, als das Thermometer am Nachmittag in Eggerszell auf bis zu 16,8 Grad Celsius stieg. Einen neuen Novemberrekord gab es jedoch nicht, denn der bestehende Rekord vom 05.11.2008 mit damals 17,7 Grad Celsius wurde nicht erreicht. Allerdings war der 02.11.2020, rein von der mittleren Tagestemperatur betrachtet, mit 13,7 Grad Celsius dafür der mildeste Novembertag seit Messbeginn im Jahr 2007. Tägliche Niederschläge brachten bis zum 04. November 2020 bereits satte 20 Millimeter Regen, was den mit Abstand niederschlagsreichsten Abschnitt des Monats darstellte. Der Monat begann somit in den ersten vier Tagen äußerst mild, nass und trüb.
Lang anhaltende Inversionswetterlage aufgrund von Hochdruckeinfluss vom 05. bis 15.11.2020
Zwischen dem 05. und 15.11.2020 herrschte unter durchgehendem starkem Hochdruckeinfluss teils sonniges, teils jedoch auch länger nebliges Wetter. Während es bis zum 08.11.2020 noch sehr sonnig war, regierte danach tagelang der dichte Dauernebel. Am meisten Sonne und die höchsten Temperaturen gab es während dieser Phase oberhalb des Nebelmeeres auf den Bayerwaldhochlagen. Geringe Niederschläge gab es während dieser Phase in Eggerszell ausschließlich aufgrund von Nebelnässe, was an immerhin fünf Tagen zu messbaren Niederschlägen führte. Temperaturtechnisch war es je nach Sonnenscheindauer größtenteils etwas zu mild, nur der 08. und 09.11.2020 brachte mit Tagesdurchschnittstemperaturen von jeweils nur wenig über dem Gefrierpunkt leicht zu kaltes Wetter für die Jahreszeit. In der Nacht auf den 07.11.2020 konnte mit einer Tiefsttemperatur von Minus 0,2 Grad Celsius der erste Luftfrost der laufenden Herbst-/Wintersaison registriert werden.
Vorübergehend unbeständigeres Tiefdruckwetter vom 16. bis 20.11.2020
Vom 16. bis 20.11.2020 übten vorübergehend wieder atlantische Tiefdruckgebiete von Nordwesten her Einfluss auf unser Wetter. Auf der Vorderseite des Tiefdrucksystems strömte erneut von Südwesten her sehr milde Luft ein. Bei Tagesmittelwerten um 6 Grad Celsius konnte die Wetterstation Eggerszell während dieser fünf Tage fast täglich leichte Regenfälle verzeichnen, welche in der Summe jedoch nur magere 6 Millimeter ergaben.
Trocken-kaltes Hochdruckwetter vom 21.11.2020 bis Monatsende
Ab dem 21.11.2020 stellte sich unter zeitweise starkem Hochdruckeinfluss eine zunehmend trocken-kalte Großwetterlage und frühwinterliches Wetter ein. Während sich die Tagesmittelwerte bis zum 24.11.2020 noch jeweils knapp über dem Gefrierpunkt ansiedelten, gab es vom 25. bis 30.11.2020 durchgehend negative Tagesdurchschnittstemperaturen zwischen Minus 1 und Minus 3 Grad Celsius. Bei anhaltendem dichten Nebel konnte sich bei leichtem Dauerfrost vom 25. bis 28.11.2020 rund um Eggerszell massenweise Raureif an den Bäumen und Sträuchern festsetzen. Die Last des Raureifes wurde dabei an den Bäumen so groß, dass es zu teils erheblichen Raureifschäden (Duftbruch) kam. Besonders die letzten sechs Tage des Monats verliefen für die Jahreszeit deutlich zu kalt und frühwinterlich mit viel Raureif, dick verreiften Wiesen und zeitweiligem Frost. Den kältesten Tag des Monats verzeichnete die Wetterstation Eggerszell mit einer Höchsttemperatur von Minus 1,9 Grad Celsius und einer mittleren Tagestemperatur von Minus 2,7 Grad Celsius am 27.11.2020. Damit war die Wetterstation Eggerszell an diesem Tag bei dichtem Dauernebel und viel Raureif deutschlandweitnach der Zugspitze (2964 m) sogar die kälteste Station deutschlandweit. Die tiefste Temperatur des Monats konnte in der Nacht auf den 29.11.2020 mit Minus 5,3 Grad Celsius aufgezeichnet werden. Die Bayerwaldhochlagen über 700 m Höhe waren dabei in den letzten zehn Tagen sowohl sonnen- als auch temperaturmäßig deutlich im Vorteil gegenüber den oft neblig kalten Tallagen. Aufgrund der starken Inversion war es beispielsweise in Eggerszell im Dauernebel regelmäßig tagsüber um fast 10 Grad Celsius kälter als auf den höchsten Berglagen des Landkreises Straubing-Bogen zwischen Pröller und Hirschenstein auf über 1000 m Höhe. Mit einer Gesamtniederschlagsmenge von nur 30,8 Millimeter verlief der diesjährige November viel zu trocken. Es wurde nicht einmal die Hälfte der langjährigen Novemberniederschlagsmenge erreicht, welche am Standort Eggerszell 77 Millimeter beträgt. Grund für den zu trockenen Verlauf waren die häufigen Hochdruckwetterlagen in den letzten drei Novemberwochen. An 18 Tagen konnten zwar messbare Niederschläge registriert werden, allerdings flossen neun Tage davon nur wegen geringer Nebelnässe in die Statistik ein. Den nassesten Tag des Monats gab es gleich am 01.11.2020 als 9,2 Millimeter fielen. Temperaturtechnisch liegt mit einer Durchschnittstemperatur von 3,6 Grad Celsius ein etwas zu milder Novembermonat hinter uns. Im Vergleich zum langjährigen Mittel (der Jahre 1961-1990) war es um 0,8 Grad Celsius zu mild. Der Monat brachte 14 Frosttage hervor und an drei Tagen konnte Dauerfrost verzeichnet werden. An sechs Tagen wurde die 10-Grad-Marke nicht geknackt. Die durchschnittliche Maximaltemperatur betrug 6,2 Grad Celsius und die mittlere Tiefsttemperatur belief sich auf 1,3 Grad Celsius. Die stärkste Windböe wurde am 03.11.2020 mit 38,6 Kilometer pro Stunde gemessen. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit betrug lediglich 5,3 Kilometer pro Stunde, was einen sehr windarmen Monat aufzeigt. Mit 64 Sonnenstunden gab es wesentlich mehr Sonne als üblich. Das auffällige an diesem insgesamt sehr ruhigem November war, dass es aufgrund der häufig aufgetretenen starken Inversionswetterlagen in den Niederungen und Tallagen selbst im Donautal verbreitet etwas tiefere Monatsmitteltemperaturen gab, als auf den höchsten Kammlagen unseres Landkreises Straubing-Bogen wie etwa am 1095 m hohen Hirschenstein.
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