28. Juli 2020

Kräftige Gewitter mit Hagel und Sturmböen am heutigen Dienstagnachmittag in Ostbayern und direkt über Eggerszell

Der heutige Dienstag brachte zunächst wie prognostiziert reichlich Sonnenschein und die Höchstwerte erreichten 26 Grad in Hochlagen des Bayerwaldes (900-1000 m Höhe) und knapp 30 °C in tieferen Lagen wie in Eggerszell. Deutlich über 30 °C gab es nur entlang der Donau in den ganz tiefen Lagen Ostbayerns. Auch heute wurde die 30-Grad-Marke in Eggerszell wieder nicht erreicht. Es war jedoch extrem knapp, denn die maximale Temperatur, welche die Wetterstation Eggerszell heute gemessen hat waren exakt 29,9 °C und somit minimal unter 30 °C. In Oberbreitenau am Hauptkamm des Vorderen Bayerwaldes reichte es heute mit maximal 25,8 °C für den ersten Sommertag in diesem Jahr.
Im Verlauf des späteren Nachmittags zogen von Südwesten/Westen her einige teils heftige Gewitterschauer auf. Gerade im Bereich zwischen Regensburg-Eggerszell-St. Englmar gab es Gewitter am laufendem Band! In Eggerszell zog dabei spätnachmittags sogar ein kräftiges Hagelgewitter mit bedrohlichem Aufzug hinweg, welches Hagelkörner um 1,5 cm Durchmesser und starke Windböen bis 63 km/h brachte. Die umliegenden Maisfelder weißen rund um Eggerszell und Falkenfels nun leichte bis mittlere Schäden auf. Zudem wurde das Obst auf den Bäumen stark in Mitleidenschaft gezogen! Von massiveren Schäden blieben wir jedoch zum Glück verschont! Da das Gewitter sehr schnell hinweg zog, konnten lediglich 6 mm Niederschlag in Eggerszell verzeichnet werden.

UPDATE:
Nach weiteren Recherchen und einer Schadensanalyse im Bereich Wiesenfelden-Rettenbach-Falkenstein ergeben sich großflächig teils erhebliche Hagelschäden an Bäumen, Maisfeldern, und Obst-/Gemüsegärten. Selbst 4 Stunden nach dem Unwetter konnte ich in vielen Orten noch massive Hagelansammlungen und Hagelkörner von teilweise noch 3 cm Durchmesser vorfinden! Das Unwetter wütete besonders zwischen einem Streifen von Kehlheim über Wörth an der Donau, Falkenstein bis in die Gegend nach Neukirchen beim Heiligen Blut/Bad Kötzting enorm. Es ergab sich somit eine Zugrichtung von Südwest nach Nordost. Das Unwetter "baute" stetig nordöstlich an und versorgte sich dadurch ständig mit neuer, frischer Energie. Bilder der Schäden und der Hagelansammlungen finden Sie ganz unten in diesem Blogeintrag.


Nachfolgend einige Bilder von den heutigen Gewittern im Bereich Eggerszell und St. Englmar im Bayerischen Wald. Die letzteren Schadensbilder entstanden 4-5 Stunden nach dem Unwetter bei Rettenbach/Falkenstein/Wiesenfelden:

Es gab zwar haufenweise Schauer und Gewitter heute im Bayerwald und in der östlichen Donauregion, allerdings war ein Gewitter besonders stark und diese Gewitterzelle werde ich nun nachfolgend ausführlicher schildern.

Bereits in der Ferne kündigte sich das Hagelunwetter mit dichten Fallstreifen und einer gut ausgeprägten Wolkenabsenkung am Aufwindbereich an. Zu diesem Zeitpunkt lag das Gewitter gerade etwa 15 km südwestlich von Eggerszell im Übergangsbereich zwischen Donautal und Vorderer Bayerwald in etwa auf Höhe Wörth an der Donau:


Gewitteraufzug über dem Vorderen Bayerwald. Das Gewitter brachte südlich von Regensburg bei Kehlheim teilweise Hagelgeschosse von bis zu 3 cm Durchmesser:


Aufgrund der extrem hohen Zuggeschwindigkeit der Gewitterzelle dauerte es nicht lange und es setzte schubweise Platzregen ein, welcher die Sicht auf den Hauptkern des Unwetters leider immer wieder verdeckte. Dieses Bild habe ich bei Elisabethszell (700 m NN) mit Blick nach Südwesten auf die Gemeinden Wiesenfelden, Raatiszell, Haibach und Stallwang gemacht. Zu diesem Zeitpunkt lag das Gewitter gerade direkt über Eggerszell und brachte Hagekörner bis 1,5 cm Durchmesser:


So sah der Aufzug des Unwetters vom Gelände der Wetterstation Eggerszell mit Blick nach Westen aus:



Hier noch das dazugehörige Webcambild von kurz nach 17 Uhr, als das Hagelgewitter gerade direkt vor den Toren Eggerszells stand. Die Wolkenabsenkung sah bedrohlich und faszinierend zugleich aus:



Nach dem Gewitter wurden die Spuren des Hagelgewitters schnell sichtbar. Leichte bis teilweise mittlere Hagelschäden trugen die Maispflanzen rund um Eggerszell davon:


Hagelkörner in Eggerszell während des Gewitters:



Hier noch 3 Bilder, welche die Hagelschäden und die Hagelansammlungen bei Rettenbach und Falkenstein (ca. 5-10 km westlich von Eggerszell) zeigen. Die Bilder wurden wohlgemerkt 4-5 Stunden nach Durchzug des Unwetters aufgenommen, trotzdem waren noch massenhaft Berge an Hagel vorzufinden.

Zerfetztes Maisfeld in Arrach bei Falkenstein: 


Selbst 4-5 Stunden nach dem Unwetter waren noch bis zu 3 cm dicke Hagelkörner am Boden zu finden, welche ursprünglich natürlich noch um einiges größer waren:


Große Hagelansammlungen im Markt Falkenstein knapp 5 Stunden nach dem Unwetter. Direkt nach Abzug des Gewitters muss es dort wie im Winter ausgesehen haben. Verbreitet waren hier in Falkenstein noch Hagelkörner auf dem Boden zu finden:


Hier noch zwei kurze Videos, welche den massiven Hagelschlag in Rettenbach (Kreis Cham) zeigen. Einen derart heftigen Hagel gibt es in unserer Region nur selten:



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