29. Mai 2020

Bilder vom 23.05.2020 von den rauen Hochtälern des Hinteren Bayerwaldes

Guten Morgen liebe Besucher,

heute sehen wir uns den Stand der Vegetation in höheren Tallagen des Bayerischen Waldes genauer an! Vergangenes Wochenende besuchte ich die Gegend zwischen Mauth - Mitterfirmiansreut - Haidmühle - Dreisessel. Dort in der Gegend befinden sich einige der kältesten Täler des Bayerwaldes und des Böhmerwaldes auf bayerischer Seite. Nächtlicher Luftfrost ist bei geeigneter Wetterlage in höher gelegenen Tälern des Hinteren Bayerwaldes das gesamte Jahr hinweg (auch in den Sommermonaten Juni, Juli und August) möglich. Nachfolgend einige Bilder von vier verschiedenen Tälern im Hinteren Bayerwald in den Gemeinden Mauth und Haidmühle. Die Bilder wurden am Samstag, 23.05.2020 aufgenommen und sollen vor allem den dortigen - aufgrund der vielen kalten Nächte in den letzten Wochen - hinterher hängenden Stand der Vegetation zeigen. Als ich in Haidmühle war, besuchte ich die dortige MeteoGroup-Wetterstation, welche einst eine Kachelmann-Wetterstation war.


Meine erste Haltestation war die Talmulde in Annathal (waidlerisch: Howareit) auf 726 m über dem Meeresspiegel. Bei kühlen Wetterlagen ist hier in sternenklaren Nächten selbst im Juli leichter Luftfrost zu erwarten. Einige Bäume waren (mit Stand: 23.05.2020) immer noch nicht ausgetrieben. Die Birken direkt im Talgrund Nähe des Baches standen erst frisch in Blüte. Man merkte der Natur das "Hinterherhängen" im Tal schon deutlich (im Vergleich zu den umliegenden Berglagen) an:


Dann ging es anschließend ins wenige Meter entfernte Spicking (Gemeinde Mauth). Diese Talmulde (gleiches Tal wie in Annathal nur 30 Meter höher gelegen) auf rund 755 m Höhe weißt gute Bedingungen für nächtliche Kaltluftseen auf. Die Natur hängt auch hier noch sichtlich hinterher:


Danach ging es weiter in die Gemeinde Haidmühle, wo sich mitunter die kältesten Täler des Böhmerwaldes auf bayerischer Seite befinden. In Schnellenzipf (bei Bischofsreut in der Gemeinde Freyung-Grafenau) auf ca. 810 m Höhe waren am 23.05.2020 noch viele Bäume kahl. Die allermeisten Birken beginnen hier momentan erst zu blühen. Hier im Tal bei Schnellenzipf (810 m ü. NN) gibt es pro Jahr durchschnittlich 220-230 Frosttage. In allen Monaten ist dabei mit Luftfrost zu rechnen. Hier im Bild ist der Blick von Schnellenzipf nach Nordwesten über das dortige Hochtal zu sehen:


Dann ging es von Schnellenzipf weiter nach Haidmühle (800-860 m ü. NN). Ich suchte zuerst die dortige Wetterstation (MeteoGroup Wetterstation / einst Kachelmann-Wetterstation) auf 809 m Höhe auf. Zu sehen ist hier die Komplettansicht aller Sensoren der Wetterstation mit Windmast (Windmesser), Temperatur- und Luftfeuchtesensor, Sonnensensor, Sensor für Bodentemperatur (5 cm) und der Lambrecht-Niederschlagsmesser. Die Station steht zwar insgesamt auf guter Lage, allerdings ist die Station leider nur wenig gepflegt. Das Erdbodentemperatur-Messfeld ist ebenso nicht sauber gepflegt:


Nochmals die Detailansicht der Wettersensoren der MeteoGroup-Wetterstation in Haidmühle. Links der Regenmesser, mittig die belüftete Wetterhütte (Temperatur und Luftfeuchte), und rechts der Windmast:


Rechts im Bild ist in 2 Meter Höhe die aktiv-belüftete Wetterhütte zu sehen. Im Hintergrund die Landschaft am Haidmühler Talgrund auf knapp 810 m Höhe:


Wie man sieht, hinkt wie gewohnt auch in Haidmühle die Natur noch hinterher. Direkt entlang des Baches (Kalte Moldau) sind die Birken noch kahl. Im April 2020 gab es hier immerhin 25 Frosttage:


Und jetzt noch der Blick über den Talgrund in Haidmühle. Wenige Meter links (nicht mehr im Bild zu sehen) beginnen die ersten Häuser. Hinter den Fichten in der Bildmitte stehen ebenfalls die ersten Wohnhäuser:


Die meisten Birken beginnen auch hier in Haidmühle erst frisch zu blühen. Einige Bäume sind auch noch komplett kahl. Diese Verhältnisse sind im Hinteren Bayerwald (Nähe der tschechischen Grenze) keinesfalls lokale Besonderheiten. Ganz im Gegenteil: In den noch höher gelegenen Tälern am Böhmerwaldhauptkamm zwischen Rachel und Lusen (1000-1100 m ü. NN) ist die Natur noch teils wesentlich weiter zurück als in Haidmühle:

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