4. Mai 2020

04.05.2020 - Zurückgebliebene Vegetation in den Bayerwaldtälern (Bilder)

In windstillen Tälern sanken die Tiefstwerte letzte Nacht (05.04.2020) im Vorderen Bayerwald auf bis zu lokal -2 °C ab. Am kältesten war es dabei in Tälern knapp östlich vom Hauptkamm des Vorderen Bayerwaldes wie etwa in den Gemeindegebieten von Achslach, Ruhmannsfelden und Kirchberg im Wald.
In Hochtälern des Hinteren Bayerischen Waldes/Böhmerwaldes gab es sogar Luftfrost bis zu -6,5 °C. In windexponierten Lagen gab es dagegen wie gewohnt deutliche höhere Minimalwerte zwischen +4 und +8 °C. Am mildesten blieb es z. B. rund um die größte Stadt in Ostbayern, der Donaustadt Regensburg mit +8 °C. An der Wetterstation Eggerszell gab es auf dem windigen Höhenrücken eine Tiefsttemperatur von +5,9 °C.

Aufgrund der vielen Frostnächte in den letzten Wochen in den Bayerwaldtälern ist die Vegetation in "Kältelöchern" noch weit zurück geblieben! In windstillen Tälern des Vorderen und Hinteren Bayerwaldes sind sehr viele Bäume immer noch großflächig kahl und nicht ausgetrieben. (siehe die Bilder unten). In Hochtälern des Hinteren Bayerwaldes/Böhmerwaldes sind die Bäume sowieso noch komplett kahl und die Wiesen größtenteils noch braun. Dagegen treiben in exponierten Standorten selbst auf 1000 m Höhe am Kammbereich des Vorderen Bayerwaldes schon die ersten Buchen aus. Am weitesten ist die Vegetation in tiefer gelegenen Gebieten am Südwestrand des Vorderen Bayerwaldes (wie etwa auch rund um Eggerszell) und allgemein in Lagen unterhalb 500-600 m Höhe. Dort stehen die Bäume schon tagelang in vollem grünen Laub.

Ein paar ausgewählte Tiefstwerte aus Ostbayern und dem Bayer-/Böhmerwald von der letzten Nacht auf den 04. Mai 2020:
Außergefild-Perla: -6,5 °C (1050 m)
Buchers: -5,8 °C (896 m)
Innergefild: -5,7 °C (1054 m)
Fürstenhut: -5,2 °C (980 m)
Scheurek: -4,6 °C (970 m)
Ernstbrunn: -4,3 °C (824 m)
Reiterschlag: -4,2 °C (785 m)
Wallern: -3,8 °C (748 m)
Schnellenzipf bei Bischofsreut: -3,8 °C (803 m)
Oberhaid: -3,5 °C (790 m)
Haidmühle: -2,5 °C (807 m)
Pumperle: -2,4 °C (770 m)
Achslach: -1,7 °C (597 m)
Kirchberg im Wald: 1,1 °C (624 m)
Mittagsberg: 1,7 °C (1315 m)
Zwiesel: 1,8 °C (615 m)
Gr. Arber: 2,0 °C (1436 m)
Grainet-Rehberg: 2,4 °C (628 m)
Seewand: 2,5 °C (1307 m)
Bischofsmais-Oberbreitenau: 3,7 °C (1021 m)
Waldmünchen: 4,4 °C (499 m)
Straubing: 5,6 °C (350 m)
Eggerszell: 5,9 °C (490 m)
Regensburg: 8,3 °C (365 m) 


Nachfolgend noch einige Fotos vom vergangenen Samstag, 02.05.2020. Die Bilder wurden in Tallagen des Vorderen Bayerwaldes in den Gemeinden Kirchberg im Wald und Achslach aufgenommen und zeigen die noch weit hinterherhinkende Vegetation in den Talmulden. 

Hier ist der Blick von Südosten her auf die Talmulde bei Zell (Gemeinde Kirchberg im Wald) zu sehen. Im dortigen Talkessel sammelt sich in sternenklaren Nächten rasch Kaltluft und bildet dort einen Kaltluftsee. Hier am Standort gibt es knapp 200 Frosttage im Jahr und Zell gehört somit zu den kältesten Tälern des Vorderen Bayerwaldes. Die Natur ist dort noch weit zurück, die meisten Bäume sind noch kahl:
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Hier auf dem Bild ist der Blick über die Talmulde in Zell auf 622 m Höhe zu sehen. Der Talkessel dort fungiert als optimaler Kaltluftsee, die Vegetation hinkt hier deshalb sichtbar hinterher:
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Blick auf ein paar Häuser von Zell (Gemeinde Kirchberg im Wald) auf 622 bis 650 m Höhe:
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Und hier ein letzter abschließender Blick über das Tal in Zell (Kirchberg im Wald) nach Nordosten:
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Als nächstes ging es ins Achslacher Hochtal (595-602 m NN), welches sich knapp östlich des Hauptkammes (Vogelsang-Hirschenstein-Knogl-Pröller) befindet. Das Tal ist umgeben von Bergen und Hügeln des Vorderen Bayerwaldes und ist daher sehr windgeschützt. In sternenklaren Nächten kann sich dort bei günstigen Bedingungen ebenfalls ein Kaltluftsee bilden, da die abfließende Kaltluft hier fast komplett zum Erliegen kommt. Hier am Standort in Achslach (597 m NN) werde ich in den nächsten Tagen eine weitere Wetterstation installieren, welche dann rund um die Uhr Live-Wetterdaten aus einem Tal liefert. Die Vegetation ist auch hier am Talgrund verhältnismäßig noch weit zurück:
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Blick über das Achslacher Tal von Osten her am 02.05.2020. Im Hintergrund sieht man in der Bildmitte den 1095 m hohen Hirschenstein:
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Blick vom Achslacher Hochtal (597 m NN) nach Südwesten, im Hintergrund erhebt sich der Rauhe Kulm (1050 m) und der 1095 m hohe Hirschenstein. Die Natur hinkt hier im Vergleich zu exponierteren Gegenden noch deutlich hinterher:
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